Die meisten Länder weltweit haben sich wieder normalisiert und die meisten Muay-Thai-Gyms-Clubs können wieder normal trainieren. Auch da immer mehr Wettkämpfe stattfinden, kann man fast schon wieder von einem Normalzustand sprechen. Aber wie ist die Situation zur Zeit in Thailand, insbesondere auf Koh Samui? Die Situation ist dramatisch und viele, die nicht hier wohnen, sehen nicht, wie schlimm es ist. Seit über eineinhalb Jahren gibt es in allen Provinzen Thailands so gut wie keine Kämpfe mehr und viele Muay Thai Gyms mussten schliessen oder haben den Betrieb vorübergehend eingestellt. In Touristenorten wie hier auf Koh Samui haben die meisten Muay Thai Camps noch geöffnet, aber mit weit weniger Kunden und kaum Touristen. Die meisten Muay Thai Gyms mussten sich von ihren Kämpfern und Trainern trennen und nur mit dem Nötigsten arbeiten, um ihre Geschäfte am Leben zu erhalten. Früher hatte fast jedes Muay Thai Camp 3 bis 10 Trainer plus ein paar lokale Kämpfer, während heute nur noch 2-3 Trainer im Gym sind. Diese Trainer und Kämpfer sind seit ihrer Kindheit meist in den Muay Thai Gyms aufgewachsen und kennen keinen anderen Ort zum Leben. Aber jetzt mussten sie eine Lösung finden. Zum Glück sind sie alle Kämpfer und geben nicht so schnell auf, sonst wäre die Situation noch dramatischer.
Davor hatten sie durch Training, Privatunterricht und den Kämpfen ein gutes, festes Einkommen für Thailand. Doch seit dem 15.04.2020 sind fast alle Stadien geschlossen und somit fehlten bereits Einnahmen aus den Kämpfen. Ab Mai 2020 sind dann auch fast alle Touristen, die auf Koh Samui trainieren, in ihre Heimatländer zurückgekehrt und somit fehlen den Trainern die Einnahmen aus dem Privatunterricht. Man muss bedenken, dass hier in Thailand die Trainer und Kämpfer allesamt Profis sind und mit diesem Geld meist eine ganze Familie ernähren, inklusive ihrer Eltern. Es traf die Muay-Thai-Trainer und -Kämpfer zweimal, weil sie plötzlich kein Einkommen und keine Unterstützung von der Regierung hatten. Normalerweise kämpfen sie ab dem 8 Lebensjahr fast jeden Monat und das gehört zu ihrem Leben, wie andere zur Arbeit gehen und ihre Arbeitsziele haben. Sie können sich vorstellen, dass viele Trainer und Kämpfer seit 1,5 Jahren ohne Perspektive und Hoffnung auf den Strassen leben.
Aber wir als Muay Thai Gym erhalten täglich 5 bis 10 Anfragen, wann man nach Thailand zurückkehren kann und zum Training kommen kann. Es ist toll, dass so viele Menschen daran interessiert sind, zum Training nach Thailand zurückzukehren. Aber wir finden es unfair, dass so viele aktive Kämpfer in den letzten 1,5 Jahren ihre Vorbilder und Trainingskollegen in Thailand vergessen haben. Für 90% der ausländischen Kämpfer und Sportler ist Muay Thai eine Hobby- und Freizeitbeschäftigung und sie sind nicht auf ein monatliches Einkommen angewiesen. Aber hier in Thailand ist es ein Job und Tausende von Trainern und Kämpfern sind seit über 1,5 Jahren ohne jede Unterstützung arbeitslos. Für die Kämpfer ist es nicht nur schwer zu überleben, es geht auch sehr viel Talent und Wissen verloren. Aus unserer Sicht werden über 30% der aktiven Kämpfer, die vor 1,5 Jahren im Muay-Thai-Geschäft waren, nicht mehr in den Ring und das Muay-Thai-Geschäft zurückkehren können.
Unser Freund und Geschäftspartner Bernard Caplin vom bekannten und grössten Kampfsportmagazin Chok! Magazin hat das Problem früh erkannt und war die letzten 1,5 Jahre immer in Kontakt mit uns, um herauszufinden, wie man den Jungs und Mädels helfen könnte. Seit mehr als 20 Jahren besucht er Koh Samui mehrere Monate im Jahr, um neue Geschichten zu erzählen, nach Kämpfern zu suchen und Berichte für die Muay-Thai-Community zu machen. Durch diese langjährige Beziehung zu Koh Samui fragte er uns, wie wir helfen können. Direkte Hilfe für die Trainer und Kämpfer ist sehr schwierig, da die meisten nicht mehr auf der Insel sind oder in einen anderen Job wechseln mussten. Aber durch ein Gespräch mit Ralph Beale vom Lamai Muay Thai Camp waren wir uns einig, dass es wichtig ist, das Stadion nach fast 1,5 Jahren wieder zu öffnen, um die düstere Stimmung wieder aufzuleben und etwas Hoffnung zu symbolisieren.
Normalerweise hatten wir vorher über 70 Muay Thai Kämpfe im Monat auf Koh Samui. Diese waren meist durch die Eintritte der ausländischer Touristen möglich. Mit Bernards Spendenaktion würden wir versuchen wieder ein paar Events auf Koh Samui durchzuführen und auch den Kämpfern und Schiedsrichtern eine kleine Gage zu zahlen. Leider ist die Insel noch sehr leer, und wir denken, dass ohne grossen Touristenzuwachs dieses Jahr keine Kämpfe möglich sein werden.
Wir hoffen also, dass wir mit der Spendenaktion von Bernard, die Muay-Thai-Kämpfer auf Koh Samui wieder etwas zum Leben erwecken können. Es geht nicht ums Geschäft, es geht nur darum uns zumindest denen, die noch auf der Insel sind, wieder etwas zu motivieren und ihnen Hoffnung zu geben, dass es bald wieder auf Koh Samui zu Kämpfen kommt und ein leichtes ende der langen Durststrecke in Sicht ist.
Daher hoffen wir auf eure Hilfe und unterstützt eure Vorbilder wie Sportfreunde, damit ihr bald wieder mit ihnen auf der Trauminsel auf Koh Samui trainieren könnt und bei eurer Ankunft nicht vor geschlossenen Muay Thai Gyms und Stadien steht.
Mit vielen Dank an den Initiator Bernard Caplin und alle die uns helfen den Muay Thai Sport auf Koh Samui wiederzubeleben.
Link zum Spenden für Koh Samui Muay Thai:
Der nächste Schritt, den du als Muay Thai-Fan tun kannst. Komm zurück nach Koh Samui, um in einem deiner Lieblings-Muay Thai Camps zu trainieren und buche ein paar Privatstunden bei den Trainern. Es ist im Moment etwas umständlich zu reisen, aber es ist machbar und nur so kannst du deine Freunde und dein Lieblingsgym nachhaltig unterstützen.
Hier findest Du auch die Einreisebestimmungen für jetzt und in Zukunft:
Indem du diesen Blog teilst, hilfst du auch dabei, Muay Thai Koh Samui wieder zum Leben zu erwecken.
Vielen Dank!
Author:
124/666 Moo 3, Maret
Koh Samui
Surat Thani 84310
Übersetzung & Bilder:
124/666 Moo 3, Maret
Koh Samui
Surat Thani 84310
Thailand